Datum
Oktober 2016
Text- und Bildrechte
Text DGNB Preis, Bild Stefan Müller Naumann
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Schmuttertal Gymnasium nominiert für Deutschlands bedeutendsten Architekturpreis für nachhaltiges Bauen

Vorbildliche Architektur für den Menschen: die Nominierten für den DGNB Preis Nachhaltiges Bauen“

Deutschlands wichtigster Architekturpreis für nachhaltige Gebäude wird in diesem Jahr an ein Projekt gehen, das speziell den Menschen als Nutzer in den Fokus setzt. Nominiert für den DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“ 2016 sind das Geschosswohngebäude „AKTIV-STADTHAUS“ in Frankfurt am Main, die +e Kita „Solarraupe“ in Marburg und das Schmuttertal- Gymnasium im bayrischen Diedorf. Die Bekanntgabe und Auszeichnung des Siegers erfolgt am 25. November 2016 in Düsseldorf im Rahmen der Verleihung des 9. Deutschen Nachhaltigkeitspreises.

Das Schmuttertal-Gymnasium Diedorf ist ein Gebäude mit Plusenergiestandard, errichtet in Modulbauweise, um eine Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen des pädagogischen Konzepts zu ermöglichen. Das Ensemble, bestehend aus vier Gebäuden, fügt sich in herausragender Weise in die Landschaft am Rand des Naturparks Augsburg ein.

Neben einer hochwertigen Architektur ist die Anpassungsfähigkeit des Gymnasiums ein wesentliches Kriterium für eine langfristige Nutzung. Der Holzbau nutzt eine durchgehende digitale Datenkette von der Planung über die Fertigung bis zur Montage vor Ort. Diese Entwurfs- und Herstellungsmethode bietet eine< effiziente und rationale Fertigung mit sehr kurzer Bauzeit und kann beispielgebend für andere Bauprojekte werden. Durch die Holzkonstruktion kommt ein nachwachsender Baustoff zum Einsatz, der nur wenig graue Energie benötigt und eine gute CO2-Bilanz ermöglicht. Die Holz-Beton-Verbunddecke bringt thermische Masse ins Gebäude und dämpft dadurch die Schwankungen im Tages und Jahrestemperaturverlauf. Das großzügig dimensionierte Tragwerk aus Holz bildet eine optimale Struktur für neue Formen der Wissensvermittlung. Der Einsatz hocheffizienter Haustechniksysteme und einer Photovoltaik-Anlage mit einer Nennleistung von 440 kWp ermöglicht die Erzeugung von mehr Energie als verbraucht wird.

Doch der Modellcharakter des Gymnasiums basiert nicht nur auf seiner hervorragenden energetischen „Performance“ sondern hauptsächlich darin, dass es gelungen ist, eine spannende Lernlandschaft mit einer vorbildhaft neuen Entwurfs- und Herstellungsmethodik zu gestalten. Modulbauweise und Vorfertigung sind beliebte Schlagworte in der Debatte um eine kostengünstige Systembauweise für die großen Bauaufgaben unserer Zeit: Wohnungsbau und Bildungsbauten. Mit dem Schmuttertal-Gymnasium wird vorbildhaft aufgezeigt, dass diese Herstellungsmethodik nicht zu einem bloßen Funktionsbau führen muss, sondern gute, spannende und flexible Raumkonfigurationen ermöglicht.

Die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises würdigt den vorbildlichen Charakter des Bildungsbaus mit einer Nominierung für den DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“ 2016.

Jurybegründung