Museum Ehrhardt, Plüschow
Auf einer Fläche von rund 1.400 Quadratmetern entsteht ein neues Museum für Fotografie und zeitgenössische Kunst. Initiiert wird das Projekt von Dr. Jens Ehrhardt, dem Sohn des Künstlers Alfred Ehrhardt, und Elke Weicht-Ehrhardt. Alfred Ehrhardt (1901–1984) war einer der bedeutendsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Als Maler, Fotograf und Filmemacher prägte Ehrhardt das Kunstverständnis des 20. Jahrhunderts in Deutschland nachhaltig.
Die Architektur des Gebäudes greift traditionelle Bauformen der Region auf. Eine hölzerne Pergola zitiert die Form klassischer, norddeutscher Giebel, während ein Dachgarten das Gebäude behutsam in die Umgebung einbettet. Im Zentrum des Gebäudes gliedert eine 80 Meter lange freigeformte Stampflehmwand den Ausstellungsraum und verbessert zudem das Raumklima. Darüber spannt sich eine Holzkonstruktion, deren Tragwerk und Innenausbau so ausgeführt sind, dass später ein sortenreiner Rückbau möglich ist.
Die Außenräume stellen einen essenziellen Bestandteil des Museumskonzeptes dar. Das Dachbiotop bietet einen kontemplativen Rückzugsort und ist über eine Treppe mit dem Museumscafé verbunden. Ein spielerischer Duftgarten im Südosten, der ebenfalls von der Pergola überdacht wird, erstreckt sich vom Café in den weitläufigen Landschaftsgarten, der auf einem historischen barocken Raster basiert. Die Topografie des Gartens ist so konzipiert, dass Regenwasser gezielt über die Grünflächen geleitet und verteilt wird. Dies unterstützt die Bewässerung des Gartens und reduziert den externen Wasserbedarf erheblich.