3-fach Sporthalle mit Parkhaus, Kempten
3-fach Sporthalle mit Parkhaus, Kempten

Projektinfos

20_16

Bauherr
Markt Oberstdorf

Standort
Kempten

Wettbewerb
2020

Rechte
Abbildung Dovisuals Denis Ovanomi, HK Architekten
Text Tina Mott
Übersetzung Bronwen Rolls

3-fach Sporthalle, Kempten

Säulenbau als Platzgestalter.

Die kreisfreie Stadt Kempten gilt als Bildungs- und Verwaltungszentrum der umliegenden Region Allgäu. Auf dem Gelände des Hildegardis-Gymnasiums im Siedlungsgebiet westlich des historischen Kerns soll eine neue Dreifachsporthalle für bis zu 800 Zuschauer errichtet werden. Aufgrund ihrer erweiterten Nutzung durch die Schule wie auch die städtischen Vereine erhält sie die Bedeutung eines öffentlichen Ortes, der als Identitätsträger für die Bevölkerung wirkt.

Diese Überlegung bedingt die selbstbewusste Setzung des Gebäudes direkt an die frequentierte Verbindungsachse der Lindauer Straße, anstatt einer in der Auslobung geforderten Platzierung innerhalb der angrenzenden Grünfläche. Das Volumen wird mit Bedacht zu den bestehenden Baukörpern in Beziehung gestellt, um eine Abfolge von drei topografisch gestaffelten Hofräumen zu gestalten, welche in die Parkanlage münden, die für die Allgemeinheit geöffnet werden soll.

Die Sportstätte bildet mit dem Schulhaus und dem Mädchenpensionat den baulichen Rahmen der Platzsequenz: Eingangshof, Zentralhof und Balkon zum Park. Dabei bietet jeder der Bereiche eine spezifische Aufenthaltsqualität für die Bespielung durch die Nutzer. Die Bepflanzung nach artifiziellem Muster garantiert ein differenziertes Vegetationsspektrum, das vom dichten Baumhain im Zentrum bis hin zu einzelnen Solitärgehölzen an den Rändern reicht.

Als Referenz an die historische Substanz der Stadt zeigt sich der Entwurf als steinerner Säulenbau mit hölzerner Dachkonstruktion, der sich aus dem massiven Sockel der Hofsituation in die Höhe entwickelt. Als losgelöste Struktur aus Baubuche ist die Sporthalle asymmetrisch in das Volumen eingeschrieben, wodurch an den beiden Bezugsseiten zum urbanen Raum tiefe Arkadengänge gebildet werden.

Die Materialwahl unterstützt eine über den gesamten Lebenszyklus betrachtete Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, während die Gestaltung des Baukörpers zur Senkung des Energiebedarfs und der klimarelevanten Emissionen beiträgt.