IZM – Illwerke Zentrum Montafon, Vandans

IZM - Illwerke Zentrum Montafon, Vandans, Projekt 10_35
Bauherrschaft
illwerke vkw AG
Standort
Vandans
Fertigstellung
2013
Projektdaten
NGF 9.900 m², BGF 11.497 m²,
BRI 44.881 m³
Energie Passivhaus

Das Illwerke Zentrum Montafon (IZM) in Rodund ist das neue Verwaltungsgebäude des Vorarlberger Stromerzeugers und ein Holzbau der Superlative: Er war bei seiner Fertigstellung mit über 10.000 m² Nutzfläche das größte Bürogebäude aus Holz in Mitteleuropa. Die Holzkonstruktion über dem Betonsockel wurde in lediglich sechs Wochen zusammengefügt und bildet die erste Anwendung des Lifecycle Tower (LCT) auf dem freien Markt, das mit einer Holz-Beton-Verbunddecke einen Holzbau auch jenseits der Hochhausgrenze ermöglicht. Der Entwurf ist auf die Stärken der modularen Bauweise und die Kapazitäten der lokalen Handwerksbetriebe ausgerichtet, die Möglichkeiten des Hybridbaus sollten voll ausgeschöpft werden: Die Stärken des Holzbaus werden mit denjenigen des Massivbaus kombiniert.

Eine Besonderheit des Systems ist, dass das Holz nicht nur trägt, sondern auch sichtbar bleibt. Denn das Material verschwindet nicht wie sonst üblich hinter Gipswänden – es bildet einen Teil des Innenausbaus. Damit lassen sich Bauten im industriellen Maßstab mit der gleichen Sorgfalt und Wohnlichkeit herstellen wie die kleinen Preziosen, für die das Vorarlberg sonst berühmt ist.

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Die Form des IZM ist durch zwei Vorgaben definiert: die statische Struktur des Bausystems mit den vorgefertigten Rippendecken und der Absicht, für alle 270 Arbeitsplätze vergleichbare Bedingungen zu schaffen. Damit war die Tiefe des Hauses begrenzt und in der Folge wuchs die Länge des Gebäudes auf 120 Meter an. Zudem war durch die Bauweise auch die Form definiert, denn die vorgefertigten Platten spielen ihre Vorteile am besten in einem kubischen Volumen aus. Der klar geschnittene Holzbau ließ sich daher nur auf dem Perimeter unterbringen, indem er über den Rand des Ausgleichsbecken hinaus auf die Wasserfläche geschoben wurde.

In dieser Position weist das Gebäude eine klare Trennung in zwei Seiten auf. Gegen Osten empfängt das Haus seine Gäste mit einer einladenden Geste: Das großzügig bemessene Vordach markiert den Eingang und ein Park schafft genügend Raum, um das Haus in seinen vollen Ausmaßen zu präsentieren. Die Fassade gliedert sich in Schichten aus Brüstungen, Fensterbänder und Vordächer. Die Länge wird zum Leitmotiv des Hauses.

Der Primärenergieverbrauch liegt unter 30 kWh/m²/Jahr, der Passivhausstandard gewährleistet einen Heizwärmebedarf von 14 kWh/m²/Jahr. Dieser wird vollständig durch das Abwärmesystem des Rodundwerkes gedeckt, über ein Wärmepumpensystem auch der Kühlbedarf.

In der Betrachtung über den Lebenszyklus hinweg bildet der Holzbau für eine umweltschonende Bauweise die Konstruktion der Wahl. Doch das Bauen mit Holz fordert von den Planern viel Wissen über Material und Konstruktionen, von den Herstellern ein hohes Maß an handwerklichem Können. Da dieses Wissen häufig nur regional verfügbar ist, verhindern diese Faktoren, dass sich das Baumaterial weit verbreitet. Dieses Einschränkungen aufzuheben und dem Holzbau den Weg zu bereiten, ist erklärtes Ziel des LCT-Bausystems.Mit dem neuen Zentrum haben die Illwerke ein Bekenntnis für die Region abgelegt, denn sie bietet jungen Leuten eine Perspektive im Tal und tragen dazu bei, dass diese nicht in die Städte abwandern. Um die Belegschaft von einem Neubau zu überzeugen, war diese mit einer Delegation von Beginn an in die Planung involviert. Das Bürokonzept wurde im Rahmen von Interviews und Workshops optimiert.

Der hohe baukulturelle Anspruch schloß auch fünf Arbeiten für die Kunst am Bau für dieses Projekt mit ein. Dank dem Besucherzentrum im Erdgeschoss ist das neue Illwerke Zentrum auch zugänglich für die Öffentlichkeit.

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Projektdetails

Fachplanung
Bauphysik / Akustik
Thomas Schwarz – WSS, Wärme- & Schallschutztechnik Schwarz, Frastanz
Generalübernehmer
Fassadenentwicklung
Geotechnik
GEOTEK Dönz + Mähr GmbH, Feldkirch
DGNB/ÖGNI Zertifizierung
Kunst am Bau – Künstlerische Gestaltung der Stiegenhäuser
Kunst am Bau – Brunnenanlage
Kunst am Bau – Skulptur
Herbert Albrecht, Wolfurt
Kunst am Bau – Fotoarbeiten/Pigmentprints
Kunst am Bau – Fotoarbeiten
Nikolaus Walter, Feldkirch
Zertifikate
Klimaaktiv Silber, ÖGNI Platin, DGNB Platin, Passivhaus
Auszeichnungen
Europäischer Architekturpreis Energie + Architektur
2016Auszeichnung
Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit
2014Nominierung
Vorarlberger Hypo-Bauherrenpreis
20151. Preis
Holzbaupreis Vorarlberg
2015Preis Holzmischbauweise
MaterialPREIS 2015
20151. Auszeichnung
Publikationen
Schaufenster Vorarlberg – Ausstellungsbroschüre 06-07, Seite 11
2022
IZM Illwerke Zentrum Montafon
Z-401Inlegno, Nov. 2021, S.652021
IZM – Systemisch geplant
B-078Holzbauten in Vorarlberg, Edition Detail 2017, S. 64-692017
Struktur und Konstruktionsprinzipien moderner Holzbauten
Z-373Hermann KaufmannÖIAZ, 01-12/2017, S. 175-1792017
IZM Illwerke Zentrum Montafon
B-073Best of Austria 2014_15, S. 1562016
IZM Illwerke Zentrum Montafon – Mit System in die Länge gebaut
Z-335Christine RyllDBZ Deutsche Bauzeitung 10/2016, S. 28-352016
Holzbauweise für Büros – IZM
Z-289Wolfgang Huß, TUMindustrieBau 01/2015, S. 36-392015
IZM Illwerke Zentrum Montafon
Z-292Industrie- und Gewerbebauten 2015, 03/2015, S.71-782015
IZM – Illwerke Zentrum Montafon
Z-293D´architectures 233, März 2015, S.68-752015
IZM – Individualität aus dem Baukasten
B-071Marko SauerHolzbauten der Moderne, Ausstellungskatalo, 2015, S. 52-592015
IZM Illwerke Zentrum Montafon
Z-305Christian SchittichDetail 12/2015, S. 1234-12362015
IZM – Hoch hinaus mit Holz
Z-311ADLER Prospekt 02/2015, S.16-212015
IZM – Energieeffizienz als Unternehmenshaltung
B-067Jörg PfäffingerSchweizer Energiefachbuch 20142014
Holz streckt sich – IZM Illwerke Zentrum Montafon
Z-263Christina VogtLignardo 01/2014, S.40-472014
IZM – Neue Wege beschreiten: architektonisch, strukturell, kulturell
Z-264Marc Wilhelm Lennartzgreenbuilding, 01-02/2014, S.28-332014
Steckprinzip für die Baustelle
Z-265Angela TrinkertDer Zimmermann, 02/2014, S. 17-202014
IZM Illwerke Zentrum Montafon
Z-266Marc Wilhelm LennartzBaumeister, Mai 2014, S. 36-442014
Illerke Zentrum Montafon
Z-268Eva GuttmannZuschnitt 54, S.8-92014
IZM Illwerke Zentrum Montafon
Z-272AIT 4.2014, S. 114-1192014
Illwerke Zentrum Vandans – Synergien im Verbund
Z-275Britta RohlfingGRID by Detail, 03/2014, S. 18-232014
Illwerke Zentrum Montafon
Z-276Camilla SchlyterTRÄ, 03/2014, S. 18-242014
IZM -Neue Dimensionen im industriellen Holzbau
Z-281Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2014, S. 32-332014
IZM – Vorfertigung auf neuem Niveau
Z-282TEC21, Schweizerische Holzbauzeitung, 12/2014, S. 22-272014
IZM – modulare Hybridbauweise
Z-283Baukultur Zeitschrift des DAI, 06/2014, S. 14-152014
IZM Illwerke Zentrum Montafon
Z-253Mikado, Okt. 2013, S. 12-202013
IZM – Moderner Holzbau in klassischer Architektur
Z-256Wilhelm LennartzBauen mit Holz, 11/2013, S.9-122013
IZM – Bürohaus der Extraklasse
Z-259Michael ReitbergerHolzbau Austria, 08/2013, S. 8-132013
Ressource Baukultur
Z-262Florian AicherLeben & Wohnen, VN-Beilage, Dez. 2013, S. 4-72013
Weitere Projekte