Olpererhütte, Ginzling
Olpererhütte, Ginzling

Projektinfos

05_28

  • Projektleitung
    Dipl. Arch. (FH) Claudia Greußing
  • Kostenplanung
    Bmst. Gerold Hämmerle
  • Bauleitung
    Ernst Pfeifer
  • Bauherr
    Deutscher Alpenverein e.V. Sektion Neumarkt i.d.Opf., Neumarkt

    Standort
    Ginzling (AT)

    Fertigstellung
    2007

    Projektdaten
    NGF 592 m², BGF 677 m²,
    BRI 2.147 m³

    Projektphasen
    Wettbewerb
    Ausführung

    Rechte
    Text Otto Kapfinger / Hermann Kaufmann WOOD WORKS,
    Foto Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH

    Fachplaner
    • Tragwerksplanung
      merz kaufmann partner GmbH, Dornbirn
    • HLS Planung
      Walter Ingenieure GmbH
    • Elektroplanung
      Walter Ingenieure GmbH


    Olpererhütte, Ginzling

    Unterkunft auf 2400 m Höhe für Bergsteiger, gefügt aus vorgefertigten Elementen aus Brettsperrholz; 350 Teile geliefert per Helikopter, montiert in drei Tagen.

    Seit über 100 Jahren stand hier eine Schutzhütte an exponierter Stelle hoch über dem Stausee „Schlegeisspeicher“, als Gegenüber die Gletscher und Gipfel der Zillertaler Alpen. Da der Altbau nicht mehr zu sanieren war, entschloss man sich 2005 zum Neubau. Den geladenen Architekturwettbewerb gewann das Büro Kaufmann mit der Devise „Innovation durch Einfachheit“.

    »Einziger Luxus ist das riesige Panoramafenster ins Tal. Doch dafür kommt man ja rauf.«

    Best of Austria 2009

    Hermann Kaufmann: „Bauen in diesen Höhen war und ist bestimmt von der Transportfrage. Die alte Hütte war mit den Steinen der Umgebung gebaut, große Transporte aus dem Tal waren damals nicht leistbar, das arbeitsaufwändige Steinmauerwerk war billiger. Moderne Transportgeräte wie der Helikopter haben das umgekehrt, und die vorgefertigte Konstruktion mit den neuen Möglichkeiten von Brettsperrholz ist konkurrenzlos leicht zu transportieren und kann, was in dieser Höhe wichtig ist, sehr rasch montiert werden. Die physischen Qualitäten von Holz erlauben zusätzlich ein direktes, ökologisch optimales Bauen: Die Brettsperrholztafeln tragen und dämmen gleichermaßen, eine Zusatzdämmung – die Hütte wird nur im Sommer betrieben – war nicht nötig. Dieser pure Holzbau, ohne Dämmstoffe, Verkleidungen etc., kann – grob gesprochen – da oben problemlos verrotten. Wegen des extremen Wetterangriffs haben wir alle Außenflächen verschindelt, und in wenigen Jahren wird das vergraute Holz den Dialog mit der steinernen Welt rundum aufgenommen haben.“ Kaufmann hat die Hütte bewusst als Refugium, nicht als Hotel konzipiert. Es ist eine Sommerhütte, das Komfortangebot entspricht den Erwartungen in dieser Lage, Erschließungs- und Schlafräume sind unbeheizt. Die Haustechnik ist auf ein Minimum beschränkt, die Wärmeversorgung erfolgt mit einem Kachelofen sowie über die Abwärme der zur Wasserreinigung eingebauten, mit Photovoltaik und Rapsöl betriebenen Kraft-Wärmekupplung. Das Motto „Innovation durch Reduktion“ zeigt sich schon beim typologischen Ansatz.

    Der Neubau setzt ein kompaktes, steil gedecktes Volumen wieder an den Platz des Altbaus, kragt aber über eine Stützmauer weit zum Ausblick hin aus. Der Beton-Sockel, mit Stein aus der Umgebung verkleidet, ist mit Material vom Abbruch hinterfüllt, das Haus selbst ist mit Brettsperrholz aus Fichte gefügt. Die Außenwände im Erdgeschoss bilden Tragscheiben, die zur Entlastung der Auskragung in den Sockel zurückgehängt sind. An diesen Kragträgern ist die Brüstung des riesigen, giebelseitigen Panoramafensters befestigt, und daran sind wieder die Bodenelemente der Gaststube aufgehängt. Die Aussteifung des Ganzen leisten die Geschossdecke und das ebenfalls als Scheibe wirksame Dach. Ein kleines, wärmegedämmtes Nebengebäude dient als Winterraum und Quartier für Selbstversorger.

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    Projektdetails


    Publik

      Auszeichnungen
    • Holzbaupreis Vorarlberg
      2009 (Auszeichnung)
    • best architects 09
      2008 (Auszeichnung)
      Publikationen
    • Zukunft Hütte – der Ersatzbau der Olpererhütte
      ZN B-041, Alpenvereinsjahrbuch Berg 2007
    • Bauen im Hochgebirge
      ZN Z-146, Informationsdienst Holz, aktuell Dezember
    • Panorama
      ZN Z-154, DAV, Panorama, S. 96/97
    • Detail
      ZN Z-155, Detail, Serie 2008/6, Seite 615-619
    • Olpererhütte, Zillertaler Alpen
      ZN B-044, best architects 09, S. 166-169
    • Olpererhütte – Sustainable Building
      ZN B-049, Gianluca Minguzzi, Architettura sostenibile, S. 21-26
    • Zuschnitt
      ZN Z-157, Zuschnitt, Nr. 30, 06/2008, S.22-23
    • Hochalpine Erholung
      ZN Z-160, Architektur, Nr. 07, 11/2008, S.52-57
    • Olperer Hütte
      ZN Z-163, Detail JAPAN, 08/2008, S.29-33
    • 125 Jahre Olpererhütte
      ZN Z-167, Festzeitschrift "125 Jahre Olpererhütte"
    • Olperer Hütte, Zillertaler Alpen
      ZN B-050, Marie-Hélène Contal, Jana Revedin, Sustainable Design, S. 70-75
    • Kompromisslos natürlich
      ZN Z-162, Kontur, Frühjahr 2009, S.32-33
    • Olpererhütte – sanfter Alpentourismus
      ZN Z-173, Ursula Baus, greenbuilding, 07-08/2009, S. 22
    • Olperer Hütte – Niedrigenergie in großer Höhe
      ZN B-054, Ulrich Dangel, Nachhaltige Architektur in Vorarlberg, S. 48-55
    • Olperer Hütte
      ZN B-055, Form&Energie, Architektur in_aus Österreich, S.124
    • Olpererhütte
      ZN B-056, Best of Austria, Architektur 2008_09, S. 71
    • Olpererhütte
      ZN Z-185, Kauppalehti Optio 19/2010, S. 96-97
    • Olpererhütte – Alpina Architektur und Tourismus
      ZN Z-189, Felizitas Romeiß-Stracke, Umrisse, Zeitschrift für Baukultur, 06/2010, S.10
    • Olpererhütte
      ZN Z-209, Pro Holz (Holz zu Gast - Tourismus baut auf Holz),2012, S.18
    • Olpererhütte
      ZN Z-218, Architettura alpina contemporanea, 2012, S.115
    • Olpererhütte, Zillertaler Alpen
      ZN Z-271, best of Detail, Holz - Wood, 2014, S. 192-195
    • Olpererhütte
      ZN B-072, Architektur in Österreich im 20. und 21. Jahrhundert, S. 282
    • Olpererhütte – Innovation durch Reduktion
      ZN Z-348, zuschnitt 69, 03/2018, S. 8-11