Nachhaltigkeit ist nicht nur ein „Slogan“, sondern die treibende Kraft hinter diesem Projekt.
Das Bauen von großen Handelsflächen an den Ortseingängen ist sehr oft eine Pflichtübung bei der es darum geht, möglichst billig aber möglichst effekthascherisch diese großen Volumen umzusetzen. Meist sind es ganz banale Kisten, die mit viel „Dekoration“ versehen nach Aufmerksamkeit schreien, auch sehr vergänglich sind und schnell altern. Eigentlich nicht das, was wir unter nachhaltig verstehen und im Geiste der Wegwerfgesellschaft konzipiert. Das neue Einkaufszentrum der Firma Sutterlüty in Hohenems soll eine Alternative aufzeigen.
Das Gebäude beherbergt neben dem Lebensmittelmarkt auch einen über 2 Geschosse reichenden Sportfachmarkt. Somit ist das Grundstück optimal genutzt, die notwendigen Parkflächen befinden sich im Untergeschoss. Die Architektur des Gebäudes widerspiegelt die vielfältigen Einflüsse des Ortes. So reagiert seine Form auf die Geometrie des Grundstückes sowie auf die besondere Erschließungssituation. Während sich die der Öffentlichkeit abgewandten Seiten ruhig und zurückhaltend zeigen, sind die „Schauseiten“ formal ausdrucksstark und folgen den „Kraftlinien“ des Ortes. Zum Kreisverkehr hin präsentiert es sich ausgesprochen physiognomisch, dort zeigt es sein Gesicht, die Längsseite dagegen, welche den Eingang bildet, empfängt den Besucher mit einer großzügigen Geste, nämlich dem zurückgezogenen Erdgeschoss mit der größten Tiefe beim Eingang. Bewusst verlässt das Gebäude die Sprache der einfachen „Kiste“ und bietet eine plastische Ausformung, die aus dem Ort seine Begründung erfährt. Um diese Plastizität voll zur Geltung zu bringen, ist die Fassade sehr ruhig in ihrer Materialisierung nämlich aus kleinteiligen senkrechten Fichtenlamellen belegt.
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Die Firma Sutterlüty ist bekannt durch ihre ehrlich gemeinte regionale Verwurzelung. Hier werden viele Produkte, die aus der Region stammen oder dort erzeugt werden, angeboten. Diese Philosophie soll sich auch im Gebäude widerspiegeln und zeigen, durch die Verwendung des heimischen Baustoffes Holz. Lediglich der Keller sowie die Decke über dem Erdgeschoss mit den notwendigen Treppenhäusern sind in Beton, die gesamte Gebäudehülle, also Wände und Dach sind aus hoch wärmegedämmten, vorgefertigten Holzelementen gebaut. Holz ist das dominierende Material im Außenbereich und gibt dem Gebäude das unverwechselbare Gesicht. Auch im Innenbereich ist dieses Konzept ersichtlich, die zentrale Halle sowie die gesamte Dachkonstruktion aus naturbelassenem Holz geben den Innenräumen eine besondere Atmosphäre.