Traditioneller Haustypus – modern interpretiert.
Schwarzenberg gilt als das am besten erhaltene Haufendorf im Bregenzerwald, es hat stattliche Gasthöfe und Bauernhöfe aus dem 18. und 19. Jahrhundert und als Veranstaltungsort der jährlichen Schubertiade kulturell und kulinarisch einiges zu bieten.
In diesem Umfeld etabliert ein aus dem Nachbarland heimkehrender Publizist den Alterssitz seiner Familie, ein Haus mit zwei separaten Wohnungen und zusätzlichen Wohn-und Gästeräumen im Gebäudesockel. In Typologie und Material die lokale Tradition aufgreifend, transformiert der quer zum Hang gesetzte Bau den Typus für heutige Raumansprüche und Wohnweisen.
Besonders ist hier die Neudeutung des „Schopfes“ – der längsseits dem Wohnbereich der Bauernhöfe angefügten Laube, die mit Läden verschließbar ist und als Eingangs-, Arbeits- und Aufenthaltsort in sonniger Lage dient. Im Haus Schwarz liegen zwei solche Lauben südseitig übereinander. Sie bilden Pufferräume, Empfangsbereiche, sind mit Glastüren vom Stiegenbereich abteilbar und rundum aus gehobelter Weißtanne. Die Fenstertypologie der Wälderhäuser ist als modernes Bandfenster weiter gedacht, ganz um die Ecke gezogen und funktional wie formal in die Gegenwart geholt: Es ist in beiden Etagen der beliebteste Sitzplatz.