Bundesrealgymnasium, Bludenz
Bundesrealgymnasium, Bludenz

Projektinfos

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Bauherr
BIG - Bundesimmobiliengesellschaft, Wien

Standort
Bludenz (AT)

Fertigstellung
2005

Projektdaten
NGF 18.350,0 m², BGF 14.700,0 m²,
BRI 55.555,0 m³

Rechte
Text Uni. Prof. Arch. DI Hermann Kaufmann und Arch. DipArc. Christoph Kalb,
Foto Bruno Klomfar

Fachplaner

Bundesrealgymnasium, Bludenz

Eine moderner und funktionale Erweiterungsbau.

Das Bundesgymnasium/ Bundesrealgymnasium Bludenz ist in mehreren Bauphasen entstanden. Einzelne Satteldachbaukörper durch Erschließungselemente miteinander verbunden bilden eine für die damalige Zeit typische Schulanlage. So wurde der Hauptbaukörper mit den zwei kleinen Turnhallen 1956 errichtet, 1975 entstand der nordostseitige Erweiterungstrakt und 1994 die dritte Turnhalle.

Beim beschränkten Architekturwettbewerbes 1999 mit der Aufgabenstellung einer Erweiterung sowie einer gänzlichen Neuorganisation  entschied sich die Jury für das Konzept der Weiterführung der bisherigen Typologie.

Der Erweiterungsbau ist an die  Unterfeldstrasse angebaut und formuliert den Straßenraum neu. Ebenso bildet er zusammen mit dem gläsernen Verbindungsbau zum Hauptbaukörper eine neue Fassung und Neuinterpretation des Schulhofes der somit ostseitig abgeschlossen wird. Nordseitig des Erweiterungsbaues entwickelt sich ein sehr geschlossener geschützter Pausenhof, der durch den  transparenten gläsernen Verbindungsteil in räumlicher Verbindung mit dem Schulhof steht. Der Fahrradunterstand bildet den westseitigen Schulhofabschluss.

Im nordseitigen Innenhof wird der Mehrzwecksaal in Form eines gläsernen Annex errichtet. Dieser transparente Raum dient als erweiterter Aufenthaltsbereich für die Schüler, und bietet zudem Möglichkeiten für Schulaufführungen, Ausstellungen sowie das Abhalten von Unterrichtseinheiten. Durch den denkmalgeschützten Baum sowie den spiegelnden Glasflächen erhält der Innenhof eine besondere Atmosphäre.

Die neue innere Organisation erfolgt nach den Gesichtspunkten einer klaren Gliederung und Zusammenfassung von den einzelnen Funktionseinheiten. So wurden die Theorieräumen im Gebäude aus dem Jahre 1956 mit geringerer Raumtiefe gelegt, was eine optimale natürliche Belichtung gewährleistet und die Sonderunterrichtsräume in den im Jahr 1975 gebauten Trakt mit grösserer Raumtiefe verschoben.

Die Verwaltung ist in das Zentrum der Schule also zwischen die Theorieklassen und die Sonderunterrichtsräume gerückt was kurze Wege für Schüler und Lehrer sowie Übersichtlichkeit ermöglicht. Die neue Bibliothek liegt in der Nähe des Haupteinganges, sie ist damit auch für externe Benützer gut erreichbar.

Ein neuer Schüleraufenthaltsbereich mit Buffet und Aufwärmküche ergänzt das Gesamtkonzept.

Die Küche wird von der Caritas betreut, hier finden behinderte Menschen eine Beschäftigung.

Die Innenraumgestaltung wird dominiert durch das gemeinsam mit dem bekannten Künstler Erich Wiesner entwickelte Farbkonzept. In der Hauptsache wurden die langen Gangbereiche durch unterschiedliche Farbgebungen sowie bewusst platzierten Wandschriften einzelne Zitate oder Gedichte von Ernst Jandel differenziert. Es entstand dadurch neben einer besonderen fast fröhlichen Stimmung eine bessere Orientierbarkeit, was durch den farblich unterschiedlichen Linoleumbelag in den einzelnen Geschossen noch verstärkt wird.  Ebenso war die Restaurierung der alten Wandbilder durch Leopold Fetz eine wichtige Maßnahme für die künstlerische Identifikation der Schule.

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Projektdetails


Publik

    Publikationen
  • Bundesgymnasium in Bludenz
    ZN Z-119, Schneider Sabine, Baumeister, 10/2005, S. 76 ff
  • Neue Schule – neuer Geist
    ZN Z-133, architektur vorarlberg 2005 / bauen+handwerk, S. 34-35
  • Sanierung und Erweiterung des BORG Bludenz
    ZN B-039, Sayah Amber, Architektur in Vorarlberg, S. 88-91
  • Go West
    ZN Z-140, DI Karin Schwarz - Viechtbauer, DI Brigitte Rabl / ÖISS, Schule & Sportstätten, 02/2007, S. 13,14