Gasthaus Adler, Schwarzenberg
Gasthaus Adler, Schwarzenberg

Projektinfos

A2_13

Bauherr
Heidi und Engelbert Kaufmann

Standort
Schwarzenberg (AT)

Fertigstellung
1991

Projektdaten
NGF 510,00 m², BGF 610,00 m²,
BRI 1.400,00 m³

Rechte
Text Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH,
Foto Norman Radon

Fachplaner
  • Tragwerksplanung
    DI Ingo Gehrer, Höchst
  • HLS Planung
    Ing. Hans Tschernig, Rankweil


Gasthaus Adler, Schwarzenberg

Die Sanierung des traditionellen Gasthauses belebte den Ortskern.

Schwarzenberg ist eine kleine Gemeinde im Bregenzerwald mit einem außerordentlich hohen Anteil an gut erhaltener historischer Bausubstanz. Besonders der Dorfkern ist weithin bekannt als typischer Dorfplatz des Bregenzerwaldes. Dieser Platz wird von der Kirche, dem Tanzhaus sowie der Gasthäuser Schäfle, Hirschen, Adler und Ochsen gebildet. Während die Gasthäuser Schäfle und Ochsen nicht mehr in Betrieb sind, erfreuen sich Hirschen und Adler zunehmender Beliebtheit. Das Gasthaus Hirschen wird derzeit als Romantikhotel sowie als Restaurant geführt.

Das Gasthaus Adler wurde 1756 erbaut, 1865 umgebaut, d.h. das Dach steiler gemacht und verschindelt. In den 60er und 70er Jahren dieses Jahrhunderts wurde laufend umgebaut und renoviert, dabei aber sehr viel Substanz kaputt gemacht.

Im Jahre 1985 pachtete Herr Engelbert Kaufmann das Haus und schaffte es, trotz unzulänglichen baulichen Zuständen sich einen guten Ruf als exzellentes Speiserestaurant zu verschaffen. 1990 kaufte er das Gasthaus und beschloss eine Generalsanierung.

Außer der alten Gaststube am Südosteck war nichts mehr vorhanden, was unbedingt erhalten werden musste. So war es möglich, sowohl in der Grundrissorganisation als auch in der Innenausgestaltung dem Haus einen neuen, eigenständigen Charakter zu verleihen.

Im Erdgeschoß wurde der bereits vorhandene Mittelgang bis nach hinten gezogen und von diesem aus die einzelnen Räume erschlossen. Im Mittelbereich wird der Gang nur durch eine Glaswand abgetrennt, erweitert und zum Gastgarten hin geöffnet.

Die einzelnen Gaststuben wurden entweder in den historischen Zustand zurückgeführt oder mit einem einfachen gewachsten Fichte-Massivholztäfer (Fries und Füllung) ausgestaltet. Es wurde dabei versucht, mit den traditionellen handwerklichen Methoden eine neuzeitliche Aussage zu treffen, ohne die gewohnte Atmosphäre eines alten Gasthauses zu verlieren.

Bei der Außensanierung kam überraschenderweise eine bemalte „Strickfassade“ zum Vorschein, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt restauriert wurde. Ebenso sind die Fenster im ursprünglichen Zustand (Kastenfenster mit Schiebern) erneuert worden.

Schwarzenberg ist somit um eine historische Attraktion reicher und die Belebung des eine Zeitlang „toten“ Ortskernes wird durch dieses neu renovierte Gasthaus verstärkt.

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Projektbilder


Publik

    Publikationen
  • Fünf touristische Gegenwartsarchitekturen aus Vorarlberg
    ZN Z-072, Walter Chramosta, Gastlich Bauen
  • Umbau eines Gasthofs
    ZN Z-042, Baumeister, 04/1996
  • Vom Umgang mit elementaren Dingen
    ZN Z-136, Renate Breuß, Zuschnitt, 05/2002, S. 26