Inklusive Lernlandschaft
Die Lebenshilfe Donau-Iller hat einen internationalen Wettbewerb zur Planung eines heilpädagogischen Zentrums mit dem Schwerpunkt auf geistiger Entfaltung ausgelobt. Bei der Entwicklung ihres Standorts in der schwäbischen Mittelstadt Senden liegt der Fokus auf den besonderen Bedürfnissen der Kinder sowie der ökologischen Nachhaltigkeit. Die Umsetzung des komplexen Raumprogramms bei laufendem Betrieb und die beengten Grundstücksverhältnisse stellen wesentliche Herausforderungen dar. Der Neubau soll abschnittsweise errichtet werden und sich über den zentralen Campus-Parkplatz in die bestehende Bildungslandschaft einbinden. Statt einer dominanten Großform wird eine kleinteilige, auf junge Menschen zugeschnittene Struktur gewählt.
Die Erschließung für die Kinder, Besucher und Mitarbeiter ist übersichtlich organisiert; kurze Wege und getrennte Verkehrsströme gewährleisten Orientierung und Sicherheit. Das Herzstück der Anlage bildet die zweigeschossige Aula mit Galerie, Landschaftstreppe und flexibel nutzbarer Bühne als offener Ort für Veranstaltungen und alltägliche Begegnungen. Auch die Sport-, Therapie- und Bewegungsräume sind zentral angeordnet, um den Fokus auf das breite pädagogische Angebot zu rücken. Das Kinderhaus gliedert sich pro Geschoss in zwei Cluster um eine kleine Mitte mit direktem Zugang zu geschützten Außenbereichen, die vielfältige Spiel- und Klettermöglichkeiten bieten. Der Jugendbereich hingegen ist geschossweise in drei Bildungsstufen organisiert. Der Entwurf zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Cluster, anders als bei herkömmlichen Schulen, jeweils als in sich geschützte Lernwohnungen konzipiert sind. Die Klassenräume ordnen sich um eine kleine Mitte, wobei gemeinsam genutzte Flächen flexible Zugänge ermöglichen.
Die sechs Clustergebäude werden in vorgefertigter Holzbauweise errichtet, während das zentrale Volumen in Holz-Hybrid-Bauweise entsteht. Die Fassaden verfügen über Öffnungsflügel, integrierte Jalousien und raumbegrenzende Brüstungen, die durch Balkone und Stege als Sonnenschutz und begrünte Doppelstützen ergänzt werden. Der Umgebungsbereich gliedert sich in drei altersgerechte Pausenzonen mit einem großen, organisch gestalteten Freiraum im Mittelpunkt.
Status: In Bearbeitung



